Projekt Beschreibung
Hersteller: Bentley
Modell: Continental GTC
Karosserie: Cabrio
Erstzulassung: 20.10.2006
Besitzer: 2. Hand
Motor: 12 Zylinder W-Motor
Hubraum: 5998 ccm
Leistung: 412 kw/560 PS
Höchstgeschwindigkeit: 312 km/h
Getriebe: 6-Gang – Automatikgetriebe
Elektrische Anlage: 12 Volt
Leergewicht: 2615 kg
Lackierung: silber
Innenausstattung/Besonderes: Leder blau, jedes Jahr im Bentley Service, Lackschäden auf beiden Hauben von Vogelkot
Kilometerstand : 116000 km
Der Bentley Continental GTC, Baujahr 2006, wurde schon in der Werkshalle mit dem Gefühl geboren, etwas außerordentlich Wichtiges zu sein. Während die anderen Autos um ihn herum mit ihren Plastikstoßfängern und braven Vierzylindern zufrieden waren, war er bereits mit einem 6-Liter W12 – Motor mit Biturbo befeuert. Dieser lieferte als Cabrio beeindruckende Werte: von 0–100 km/h in rund 5,1 Sekunden. Dabei klang er wie ein Konzertsaal voller Opernsänger kurz vor dem großen Finale. Aber der Bentley war kein Schreihals. Er beherrschte die Kunst des Understatements. Ein Knurren beim Anlassen, ein souveränes Brummen auf der Autobahn und ein feines Säuseln, wenn man das Verdeck öffnete. Das Cabrio-Dach legte sich zurück, als hätte es sein Leben lang für Theaterbühnen geprobt, und schon verwandelte sich die Welt um ihn herum in eine Mischung aus britischem Gentleman’s Club und italienischer Küstenstraße. Übrigens wurde die Variante mit Stoffdach von einem deutschen Spezialisten gefertigt (Karmann in Osnabrück). Also: britisches Luxusgut trifft deutsche Präzision – fast so, als würde man Schokolade mit Sahne und einem Hauch Automobil-Ingenieurskunst servieren.
Der 2006er GTC war auch der erste offene Bentley nach langer Pause. Er kam zur Welt wie ein Star, der endlich wieder auf Tour geht. Das Leder so weich, dass man schwor, es würde seufzen, wenn man sich hineinsetzt. Das Holzfurnier poliert, als wäre es aus einer alten Whiskey-Kabine geborgen worden. Die Schalter schwer, satt, als wollten sie sagen: “Bitte nur mit Absicht drücken.” Kurzum gesagt: in der heutigen Massen-Automobilwelt ein Stück Handarbeit, nicht nur Serie.
Dann gab es da aber noch die Sache mit dem Gewicht – knapp 2,5 Tonnen. Ein Cabrio so schwer wie ein kleines Denkmal. Und dennoch bewegte er sich, als hätte jemand der Gravitation höflich erklärt, dass sie heute etwas nachsichtiger sein möge. Die 560 PS halfen natürlich dabei…… Wer das Gaspedal berührte, hatte das Gefühl, der Horizont käme höflich, aber bestimmt näher. Der Bentley war kein Auto für Eile, er war ein Auto für Ankunft. Man raste nicht, man schwebte – und das mit leicht erhobenem Kinn und eventuell einer Sonnenbrille, die eher Dekoration war als zum Schutz. Menschen drehten sich um, nicht weil er laut war, sondern weil er wirkte wie eine Einladung zu einer Geschichte, in der Tee serviert wird, und irgendjemand etwas über alte Zeiten erzählt. Und der Allradantrieb sorgte dafür, dass auch bei Regen oder nassem Asphalt der fliehende Gentleman-Cruiser nicht ins Schleudern kommt. Komfort plus Leistung eben.
Und auch wenn der Continental GTC aus 2006 heute ein paar Jahre auf dem “Asphalt” hat, trägt er sie wie ein gut gereifter Bordeaux: vollmundig, würdevoll und mit jenem gewissen Glanz, der nicht verschwindet, sondern tiefer wird. Er hat sogar das Potenzial als Wertanlage. Da es sich um ein Luxus-Cabrio mit historischer Bedeutung (erster Jahrgang) handelt, kann sich mit guter Pflege und geringer Laufleistung ein Sammlerwert entwickeln oder zumindest eine gute Gebrauchsluxus-Option darstellen.



















