Projekt Beschreibung

  • Hersteller: Daimler-Benz

  • Modell: 280 SE 3.5 Coupe

  • Erstzulassung: 06.04.1970 in Salerno (Italien)

  • Motor: V8 Zylinder mit Kraftstoffeinspritzung

  • Hubraum: 3.459 ccm

  • Leistung: 147 kW (200 PS)

  • Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h

  • Getriebe:  4-Gang-Schaltgetriebe

  • Leergewicht: 1.570 kg

  • Abmessungen: Länge 4,91 m, Breite 1.85 m, Höhe 1.41 m

  • Lackierung: Anthrazit-Metallic (DB-Farbcode 172)

  • Innenausstattung: Originale Werks-Lederausstattung Bambus (DB-Code 249)

  • Ausstattungsmerkmale: Schaltgetriebe, Servolenkung, Leichtmetallräder, Metallic-Lackierung, rechter Außenspiegel, Nebellampen, Fernscheinwerfer, 300er Chromleisten, Behr-Klimaanlage, getöntes & wärmedämmendes Glas, elektrische Fensterheber vorne und hinten, Lederpolsterung,  klappbare Mittelarmlehne im Fond, Fondbeleuchtung,Becker Mexico Radio-Cassette mit 4 Lautsprechern und automatischer Antenne.

Der sechszylindrige Mercedes-Benz 280 SE von 1968 war der Inbegriff des Automobils für Menschen, die es geschafft hatten. In Qualität, Image und Erscheinung waren die 280 SE echte Oberklasse. Als Mercedes dann 1970 den M116 3.5 Liter V8 Zylindermotor brachte, hatte man einen Übermotor geschaffen: Der Grauguss-Achtzylinder mit Zylinderköpfen aus Aluminium war eines Sportwagens würdig. Seine 200 PS knackten die magischen 200 km/h auf dem Tacho, für die Hälfte brauchte man keine 10 Sekunden. Dieser Motor wurde später im 350 SL/SLC und in den Limousinen 350 SE und SEL verbaut und war die technische Grundlage für die späteren Achtzylinder. Vom 450er über die Alumotoren 380, 420, 450 SLC 5.0, den 500er, bis hin zum 560er. Der Motor wurde in mehreren Entwicklungsstufen sagenhafte 22 Jahre lang gebaut. Für viele Mercedes-Kenner ist er nicht nur der Urvater der besten Mercedes-Benz V8 Motoren, sondern schlicht der Beste. Als ich in den späten siebziger Jahren bei Mercedes lernte, gab es schon damals nicht wenige Kunden 3,5 Liter V8 mit über 400.000 km Laufleistung.

Mit der Einführung dieses Motors überarbeitete man auch das Äußere des Coupes: Durch den niedriger bauenden V8 konnte man die Motorhaube tiefer ziehen, was an dem niedrigeren und breiteren Kühlergrill, dem sogenannten Flachkühler erkennbar ist. Die schweren Chromstoßstangen wurden schlanker und erhielten eine praktische Gummistoßleiste.

auto motor und sport bezeichnete ihn 1970, in einem fünfseitigen Test, als  „…eines der perfektesten Autos der Welt… . Besonders der „laufruhige V8-Motor mit hoher Leistung und sehr guten Drehvermögen“ gefiel den Testern. Auch der „sehr gute Federungskomfort unter allen Fahrbedingungen.“ Weiter fanden die „qualitativ hochwertigen Materialien“ und „die sehr gute Verarbeitungsqualität“ lobende Erwähnung.  Den Vierrad-Scheibenbremsen attestierte man gute Wirkung „auch bei hoher Beanspruchung.“

Hier noch ein paar Fakten, um den 280 SE 3.5 richtig einschätzen zu können:

  • Opels Topmodell, der Diplomat V8 5,4 Liter, war über ein Drittel billiger.
  • Der Porsche 911 T war nicht schneller.
  • Selbst dem legendären Porsche 911 S fehlten noch 20 PS zum 280 SE 3.5.
  • Grundpreis 280 SE 3.5 Coupe im Jahr 1970 DM 32.025/VW Käfer DM 4.695–

Dass es auch heute noch so ein feines Automobil ist, verdankt das hier angebotene Exemplar auch seinen sorgfältigen Vorbesitzern. Erstbesitzer war der italienische Industrielle, Viehzüchter und Multiunternehmer Cavaliere Renato Gaudino aus Nocera Superiore (Salerno). Ein sehr dynamischer und stilsicherer Mensch, denn er kaufte das gediegene Coupe mit Schaltgetriebe und im damals neuen Farbton Nr. 172 anthrazitgrau-metallic, kombiniert mit Leder Dattel.

Neben den Sonderausstattungen, Behr Klimaanlage, getöntes Wärmeschutzglas, Radio Becker Mexico mit Cassette und Sendersuchlauf, 4 Lautsprechern, elektrischen Fensterhebern vorne und hinten, verfügt dieses Coupe über ein unerhört eleganten Textilbezug des Dachs. Perfekt verarbeitet und distinguiert wie ein Maßanzug von Brioni. In Verbindung mit den polierten Ventildeckeln und dem vernickelten Luftfiltergehäuse könnte dies ein Ausstellungsfahrzeug für den Genfer Salon gewesen sein. Es ist bekannt, dass Mercedes bei Ausstellungsfahrzeugen die Motorräume überarbeitete und Ventildeckel polierte, um buchstäblich glänzend dazustehen. Außerdem hat er mit der „000018“ eine extrem frühe Motornummer. Zieht man die Test- und Prüfstandmotoren ab, war dies einer der allerersten Serienmotoren des legendären M116 Motors. Gerade auf Autosalons zeigen die Hersteller gerne das Neueste – und das war der achtzehnt gebaute 3.5 Liter Motor definitiv. Gebaut wurde dieses Coupe am 13. Februar 1970, am 12. März 1970 öffnete der Genfer Salon… . Leider hat die Daimler AG unsere diesbezügliche Anfrage bisher weder mit Ja noch mit Nein beantwortet. So lädt das hier angebotene Coupe zu automobiler Ahnenforschung.

Seit elf Jahren ist dieses bemerkenswerte Coupé in Deutschland zugelassen. Die komplette Halterhistorie ist bekannt, das Fahrzeug  matching numbers.

€ 105.000,– (Verkauf im Kundenauftrag)